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Clasen Katalog 55 2018

507 PFLANZ- UND PFLEGEHINWEISE Sollten Sie den Pflanz-schnitt selbst vornehmen, so werden die Triebe bei Herbstpflanzung nur leicht eingekürzt. Im Frühjahr wird auf 15 bis 20 cm Höhe über Veredlungsstelle geschnitten. Die Wurzeln werden eben-falls eingekürzt, wobei gespaltene und gequetsch-te Wurzelpartien abge-schnitten werden. 4. Pflanzung Das Pflanzloch wird so tief aus-gehoben, daß die Pflanze mit der Veredlungsstelle 5 cm unter der Erdoberfläche hineinpaßt. Als Breite des Loches reicht in der Regel ein Spatenstich im Quadrat. Beim Pflanzen werden die Rosen von einer Hand in die kleine Grube gehalten, die andere Hand füllt die lockere Erde ein. Die Erde darf mit etwas Torf gemischt sein. Das ganze Pflanzloch wird mit Erde gefüllt und diese dann mit der Hand festgedrückt oder auch festgetreten. Dabei entsteht eine kleine Mulde, die man mit Wasser füllen kann, damit die Wur-zeln eingeschlämmt werden. Bei genügend loc-kerem Boden kann die Pflanze auch leicht gerüt-telt werden, damit die Wurzeln gut mit der Erde in Kontakt kommen und keine Hohlräume ent-stehen. 5. Anhäufeln Zu guter Letzt wird die Erde so um die Pflanze herum angehäufelt, daß nur noch die Triebe her-ausschauen. Bei Herbstpflanzung wird als Winterschutz in jedem Fall angehäufelt, im Frühjahr empfiehlt sich das Anhäufeln als Schutz der Triebe vor Aus-trocknung. Im allgemeinen sollte das Anhäufeln jährlich im Herbst wieder erfolgen. Dazu nimmt man am besten die vorhandene Gartenerde, die notfalls mit etwas Torf vermischt sein darf. Es empfiehlt sich nicht, reinen Torf zu verwenden, da dieser einerseits austrocknet und dem Pflan-zengewebe Feuchtigkeit entzieht, andererseits sich so voll Wasser saugt, so daß im ungünstig-sten Fall ein regelrechter Frostklumpen um die Pflanze entsteht. Die Rosen können aber auch mit Fichtenzweigen abgedeckt werden, soweit vorhanden. Im Frühjahr, Ende März/Anfang April, wird wie-der abgehäufelt. Bei Frühjahrspflanzung entspre-chend später, wenn die ersten frischen Triebe zu sehen sind. 6. Wässern Die Rosen haben tiefgehende Wurzeln und kön-nen sich so im allgemeinen recht gut mit Wasser versorgen. Lediglich im Sommer nach der Pflan-zung und sonst nur bei Trockenperioden wird gewässert. Dabei sollte eher seltener und dafür durchdringend als öfter und kurz gewässert wer-den. Das Wasser bringt man am besten so zwi-schen den Pflanzen aus, daß der Wasserstrahl aus der Kanne oder dem Schlauch niedrig über der Erdoberfläche austritt. Nasses Laub in den Abendstunden bietet ideale Grundlage für Pilzbefall. 7. Düngung Rosen haben spezielle Bedürfnisse hinsichtlich ihrer Nährstoffe. In hohem Maße werden Stick-stoff, Phosphorsäure und Kalium gebraucht. Bei Kalzium und Magnesium sowie den meisten Spurenelementen ist der Bedarf nicht so hoch. Daher empfehlen sich spezielle Rosendünger, die in ihrer Nährstoffzusammensetzung dem Bedarf der Rosen entsprechen. Die Frühjahrsdüngung wird vorgenommen, sobald die ersten Blattknospen aufbrechen. Aus-gebracht wird ein mineralischer Volldünger, der aber chloridarm sein sollte. Der Dünger wird leicht eingearbeitet. Werden organisch-minerali-sche Dünger verwendet, so empfiehlt sich eine zeitige Ausbringung, da diese Dünger erst im Boden umgesetzt werden müssen, bevor sie pflanzenverfügbar werden. Sie dürfen auch nicht zu spät gegeben werden, damit die Düngewir-kung im Herbst nachläßt. Eine Nachdüngung wird nach dem ersten Blü-tenflor im Juli vorgenommen. Diese Düngegabe soll dem 2. Flor zugute kommen, daher ist die Verwendung schnell wirkender Dünger ange-bracht. Bei der 2. Nachdüngung ist zu beachten, daß der Dünger keinen Stickstoff mehr enthält. Dieser Düngetermin soll bewirken, daß die Pflanzen im Herbst „ausreifen“, also verholzen und damit frosthärter werden. Stickstoff würde die Pflanze nur zu sehr zum Wachsen anregen. Deshalb empfehlen wir z. B. die Verwendung von Patent-kali (Kalimagnesia) oder Thomaskali. Bei den Düngemitteln wird zwischen verschiede-nen Darreichungsformen und Zusammensetzun-gen unterschieden. Die Düngemittel können ein, zwei oder auch mehrere Nährstoffe enthalten, die sog. Volldünger. Sie gliedern sich in organi-sche und anorganische (= mineralische) Dünger.


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