504 PFLANZ- UND PFLEGEHINWEISE
LAUBGEHÖLZE – NADELGEHÖLZE
1. Behandlung nach dem Transport
Alle Pflanzen sollten unmittelbar nach ihrer
Ankunft am Zielort abgeladen werden. Um
Beschädigungen der Pflanzen an den Wurzeln
oder den Stämmen zu vermeiden muß sehr sorg-fältig
gearbeitet werden. Vor allem bei großen
Gehölzen sind die richtigen Hilfsmittel, wie z. B.
Spießspinnen und Ballengurte sehr wichtig. Die
Hilfsmittel gewährleisten eine sichere und scho-nende
Behandlung der Pflanzen.
2. Einschlagen
Ist eine sofortige Pflanzung der Gehölze nicht
möglich, müssen die Pflanzen eingeschlagen
werden. Am besten ist es, wenn der Einschlag
schon vorbereitet ist. So können die Pflanzen
schnell und sicher vor dem Austrocknen
geschützt werden. Bevor die Ballen mit einem
geeigneten Substrat abgedeckt werden ist eine
kräftige Bewässerung unbedingt erforderlich.
Die Bewässerung gilt natürlich auch für wurzel-nackte
Pflanzen. Ein zusätzlicher Schutz gegen
die Verdunstung durch die Sonne oder durch
Wind ist zusätzlich zu empfehlen.
Bunde sind zu öffnen.
3. Pflanzung
Bei der Pflanzung ist auf eine ausreichend große
Pflanzgrube zu achten. Sie sollte etwa das 1,5 bis
2-fache der Ballengröße umfassen. Der Boden
wird schichtweise ausgehoben und getrennt
voneinander gelagert. Die Bodenschichten kön-nen
dann später wieder in der richtigen Reihen-folge
verfüllt werden. Bevor die Pflanze einge-setzt
wird muß die Sohle und die Wände des
Pflanzloches aufgelockert werden. Damit wird
der Pflanze das Anwachsen zusätzlich erleichtert.
Sehr wichtig ist auch die richtige Pflanztiefe. Als
Orientierungshilfe dient die Pflanztiefe der
Baumschule. Dabei ist zu berücksichtigen, daß
sich die Pflanze später noch etwas setzt.
Während de Einpflanzens sollte der Boden häufi-ger
vorsichtig angetreten und gewässert wer-den.
Ballenleinen und Drahtkörbe werden nicht
entfernt. Sie zersetzen sich relativ schnell. Es wird
nur der Knoten des Ballenleins, bzw. der Draht-korb
am Wurzelhals geöffnet.
4. Bewässerung
Für spätere Wassergaben ist ein Gießrand anzule-gen.
Er gewährleistet, daß die Pflanze optimal
mit Wasser versorgt wird und die Verluste redu-ziert
werden. In der Anwachsphase sind häufige
und großzügige Wassergaben unverzichtbar.
Doch auch während der Weiterentwicklung in
den ersten Jahren ist stets auf eine ausreichende
Wasserversorgung zu achten.
5. Schnitt
Zur besseren Entwicklung und zur Förderung des
Anwachsens werden die Pflanzen zurückge-schnitten,
bzw. ausgelichtet. Bei wurzelnackten
Pflanzen werden auch die Wurzeln nachgeschnit-ten.
Auf scharfe Schnittwerkzeuge ist zu achten.
6. Verankerungen
Größere Gehölze müssen zum Schutz vor Wind-einflüssen
verankert werden. Dadurch wird ver-hindert,
daß die Pflanzen schief anwachsen und
die neu gebildeten, sehr feinen, Wurzeln nicht zu
sehr beschädigt werden. Ein bewährtes Mittel
zur Verankerung ist der Baumpfahl. Er sollte
imprägniert sein und in seiner Stabilität zum
Gehölz passen. Die Imprägnierung darf die Pflan-ze
natürlich nicht schädigen. Größere Pflanzen
werden mit einem Doppelpfahl oder einem
Baumgerüst gesichert. Zur Befestigung der
Pflanze können Kokosfaserstricke oder Kunst-stoffsysteme
verwendet werden. Einschnürun-gen
durch die Befestigung müssen wir vermei-den.
7. Verdunstungsschutz
Größere Bäume können auch über dem Stamm
größere Mengen Wasser verlieren. Zum Schutz
eignet sich Jutegewebe oder Schilfrohrmatten.
Ein weiterer Vorteil ist, daß sich das Gefäßsystem
nicht zu sehr erhitzt.
BÄUME
In Ergänzung zu den allgemein gültigen Punkten
1 – 7 ist für Bäume noch folgendes zu beachten:
Transport auf der Baustelle
Anheben der Pflanzen NUR am Ballen oder Con-tainer.
Geeignete Hebesysteme verfügen im
günstigen Fall noch über eine extra Schlaufe zur
Stammführung. Am Stamm selbst sollte aber
außer der Schlaufe kein Hebewerkzeug ange-bracht
werden, um Rindenverletzungen zu ver-meiden.
Pflanzung
Immer auf geeigneten Boden achten! Notfalls
den Boden austauschen oder Bodenverbesse-rungsmaßnahmen
(Mischung eines Teils des
Aushubs mit Komposterde, humosem Boden,
Sand, Kies o.ä.) durchführen.
Das Pflanzloch immer erst kurz vor dem Einset-zen
des Baumes ausheben, dabei mindestens die
1,5 fache Breite des Ballens oder Containers
annehmen. Wichtig: den Baum nicht ZU TIEF set-zen!
Immer 10 – 15 cm höher einpflanzen, als der
Baum in der Baumschule gestanden hat, bzw. die
Oberkante des Ballens annehmen. So beugt man
den Folgen einer möglichen späteren Setzung
vor, damit der Baum dann nicht zu tief steht.