505 PFLANZ- UND PFLEGEHINWEISE
Startdüngung
Sie erfolgt am Besten mit Mehrnährstoffdüngern
mit ausreichendem Stickstoffgehalt. Die Auf-wandmenge
richtet sich nach dem Stammum-fang;
je größer, desto mehr Dünger. Bei Früh-jahrspflanzung
empfiehlt sich ein Langzeitdün-ger
mit 3 – 6 Monaten Wirkdauer, bei Herbst-pflanzung
sind 9 – 12 Monate angeraten.
Wässerung
Gleich nach der Pflanzung sollte durchdringend
gewässert werden, um besseren Bodenschluss
zu erreichen. Danach alle 14 Tage erneut gießen.
Als Faustformel für die Gießmenge dient die Bal-lengröße,
zB. 100 Liter Wasser bei 100 cm Ballen-durchmesser.
Auch empfiehlt sich die Ausfor-mung
eines Gießrandes.
Baumverankerung
Am besten hat sich der Dreibock mit Querriegeln
bewährt. Die Pfähle sind vor dem Einsetzen des
Baumes oder vor dem Verfüllen des Pflanzloches
einzuschlagen. Sie sollten mindestens 30 – 40 cm
tiefer als die Sohle des Pflanzloches sein.
RHODODENRON
Zur Erhaltung der Luftfeuchtigkeit können Sträu-cher
und Bäume besonders in der Mittagssonne
lichten Schatten spenden – oder auch Koniferen
sicheren Windschutz bieten! Gleichzeitig stellen
sie für alles Blühen eine wirkungsvolle Kulisse
dar. Allerdings müssen solche Hintergrundgehöl-ze
unbedingt Tiefwurzler sein, um nicht den
flachwurzelnden Rhododendon zu stören, ihm
Nahrung und Feuchtigkeit wegzunehmen.
Sofern sie nicht als Windschutz dienen, sollten
alle Großgehölze öfter ausgeastet werden, damit
genügend Luftraum und Luftbewegung für den
Rhododendron gewährleistet ist. Tief wurzelnde
Bäume: Heimische Kiefern, Ginkgo, Akazien,
Scheinbuche (Nothofagus), Goldregen, Baumha-sel,
Amberbaum (Liquidambar), Tulpenbaum
(Liriodendron), Eichen.
Genauso bedachtsam wie mit der Wahl der
Bäume sollte mit Bodendeckern umgegangen
werden: nur erst ältere Rhododendron mit genü-gend
Abstand unterpflanzen. Junge Rhododen-dren
könnten durch raschwüchsige Bodendec-ker
überwuchert werden und eingehen. Deshalb
auch Vorsicht mit den in Schattenpartien sich
rasch ausbreitenden Großfarnen, die genau wie
Gräser dem Rhododendron zu viel Feuchtigkeit
entziehen könnten.
Rhododendren sind ausgesprochen gesellige
Pflanzen, im Zusammenspiel mit passenden
Begleitpflanzen bieten sich durch Kontrastwir-kung
überraschende Gestaltungsmöglichkeiten.
So z.B. wenn die Glöckchen des Enkianthus zier-lich
im Windzug schweben. Weiß überstrahlen
den Garten Cornus, Viburnum plicatum, wie auch
Fothergilla.
Bei der Pflanzung sollten stets größere Pflanzen
in genügendem Abstand nach hinten gesetzt
werden, die kleineren (auch nicht zu eng) nach
vorn. Wenn in einigen Jahren dennoch zu große
Enge entstehen sollte, kann im Vordergrund
leichter eine Veränderung vorgenommen wer-den,
während die größeren Pflanzen im Hinter-grund
ungestört im dekorativen langgestreckten
Großgebüsch zusammenwachsen. Wichtiger
noch als das Zusammenspiel der Farben ist eine
berechenbare Blühfolge, denn, unberufen „bei-ßen“
sich die Farben im Rhododendrongarten
eigentlich nie.
Pflanzung und Pflege sind längst nicht so auf-wendig,
wie oft angenommen wird. Zunächst
einmal: Rhododendron wachsen nicht im Moor,
sondern die Wildarten stammen vielfach aus den
Gebirgen, daher ja auch der deutsche Name
‘Alpenrose’. Die Bezeichnung „Moorbeetpflanze“
ist ein wenig irrig. Damit Rhododendron in Ihrem
Garten gedeihen, müssen zwei Voraussetzun-gen
erfüllt sein, die wirklich überall, auch in
Ihrem Garten, zu schaffen sind:
Beginnen wir mit der Luft: sie sollte ausreichend
Feuchtigkeit enthalten. Nun, Wasser läßt sich
überall beschaffen: Ideal wäre ein Gartenteich
(den Sie schon haben, oder schon lange anlegen
wollten), ein sprudelndes Wasserspiel oder ein
munter murmelnder Quellstein, vielleicht auch
nur die selbst gebastelte kleine Rinnsal-Anlage.
Alle diese Möglichkeiten reichern die Luft mit
Feuchtigkeit und den ganzen Garten mit ent-sprechender
Kühle an, d.h. sie verbessern das
Kleinklima.
Der Boden der Pflanzstelle sollte kalkfrei, feuch-tigkeitshaltend,
wasserdurchlässig, gut durchlüf-tet,
d.h. locker, und insbesondere humos mit
einem pH-Wert von 4,5-5,5 sein. All das ist zu
erreichen, indem eine Pflanzgrube ausgehoben
wird, die ca. 4x so groß ist und etwa doppelt so
tief wie der Ballen. Alsdann wird ein Teil des
Bodenaushubs zu 50-70% mit feuchtem Torf ver-mischt
und wieder eingefüllt, nachdem auch
Sohle und Wände des Pflanzlochs gehörig geloc-kert
sind. In jedem Fall kann das Pflanzsubstrat
stabilisiert werden durch kleinere und größere
kalkfreie Steine. Sie halten die Wurzeln kühl, ver-bessern
die Durchlüftung, Wasserhaltung und
-führung.
Die Ballen müssen dann gut feucht, mit der Erd-oberfläche
abschließend, gepflanzt und sorg-fältig
im Gießrand angegossen werden. Tiefer
darf nicht
gepflanzt wer-den,
damit die
Wurzeln nicht
ersticken.