507 PFLANZ- UND PFLEGEHINWEISE
Sollten Sie den Pflanz-schnitt
selbst vornehmen,
so werden die Triebe bei
Herbstpflanzung nur leicht
eingekürzt. Im Frühjahr
wird auf 15 bis 20 cm Höhe
über Veredlungsstelle
geschnitten.
Die Wurzeln werden eben-falls
eingekürzt, wobei
gespaltene und gequetsch-te
Wurzelpartien abge-schnitten
werden.
4. Pflanzung
Das Pflanzloch wird so tief aus-gehoben,
daß die Pflanze mit
der Veredlungsstelle 5 cm unter
der Erdoberfläche hineinpaßt.
Als Breite des Loches reicht in
der Regel ein Spatenstich im
Quadrat. Beim Pflanzen werden
die Rosen von einer Hand in die kleine Grube
gehalten, die andere Hand füllt die lockere Erde
ein. Die Erde darf mit etwas Torf gemischt sein.
Das ganze Pflanzloch wird mit Erde gefüllt und
diese dann mit der Hand festgedrückt
oder auch
festgetreten. Dabei entsteht eine kleine Mulde,
die man mit Wasser füllen kann, damit die Wur-zeln
eingeschlämmt werden. Bei genügend loc-kerem
Boden kann die Pflanze auch leicht gerüt-telt
werden, damit die Wurzeln gut mit der Erde
in Kontakt kommen und keine Hohlräume ent-stehen.
5. Anhäufeln
Zu guter Letzt wird die Erde so um die Pflanze
herum angehäufelt, daß nur noch die Triebe her-ausschauen.
Bei Herbstpflanzung wird als Winterschutz in
jedem Fall angehäufelt, im Frühjahr empfiehlt
sich das Anhäufeln als Schutz der Triebe vor Aus-trocknung.
Im allgemeinen sollte das Anhäufeln
jährlich im Herbst wieder erfolgen. Dazu nimmt
man am besten die vorhandene Gartenerde, die
notfalls mit etwas Torf vermischt sein darf. Es
empfiehlt sich nicht, reinen Torf zu verwenden,
da dieser einerseits austrocknet und dem Pflan-zengewebe
Feuchtigkeit entzieht, andererseits
sich so voll Wasser saugt, so daß im ungünstig-sten
Fall ein regelrechter Frostklumpen um die
Pflanze entsteht. Die Rosen können aber auch
mit Fichtenzweigen abgedeckt werden, soweit
vorhanden.
Im Frühjahr, Ende März/Anfang April, wird wie-der
abgehäufelt. Bei Frühjahrspflanzung entspre-chend
später, wenn die ersten frischen Triebe zu
sehen sind.
6. Wässern
Die Rosen haben tiefgehende Wurzeln und kön-nen
sich so im allgemeinen recht gut mit Wasser
versorgen. Lediglich im Sommer nach der Pflan-zung
und sonst nur bei Trockenperioden wird
gewässert. Dabei sollte eher seltener und dafür
durchdringend als öfter und kurz gewässert wer-den.
Das Wasser bringt man am besten so zwi-schen
den Pflanzen aus, daß der Wasserstrahl aus
der Kanne oder dem Schlauch niedrig über der
Erdoberfläche austritt. Nasses Laub in den
Abendstunden bietet ideale Grundlage für Pilzbefall.
7. Düngung
Rosen haben spezielle Bedürfnisse hinsichtlich
ihrer Nährstoffe. In hohem Maße werden Stick-stoff,
Phosphorsäure und Kalium gebraucht. Bei
Kalzium und Magnesium sowie den meisten
Spurenelementen ist der Bedarf nicht so hoch.
Daher empfehlen sich spezielle Rosendünger, die
in ihrer Nährstoffzusammensetzung dem Bedarf
der Rosen entsprechen.
Die Frühjahrsdüngung wird vorgenommen,
sobald die ersten Blattknospen aufbrechen. Aus-gebracht
wird ein mineralischer Volldünger, der
aber chloridarm
sein sollte. Der Dünger wird
leicht eingearbeitet. Werden organisch-minerali-sche
Dünger verwendet, so empfiehlt sich eine
zeitige Ausbringung, da diese Dünger erst im
Boden umgesetzt werden müssen, bevor sie
pflanzenverfügbar werden. Sie dürfen auch nicht
zu spät gegeben werden, damit die Düngewir-kung
im Herbst nachläßt.
Eine Nachdüngung wird nach dem ersten Blü-tenflor
im Juli vorgenommen. Diese Düngegabe
soll dem 2. Flor zugute kommen, daher ist die
Verwendung schnell wirkender Dünger ange-bracht.
Bei der 2. Nachdüngung ist zu beachten, daß der
Dünger keinen Stickstoff mehr enthält. Dieser
Düngetermin soll bewirken, daß die Pflanzen im
Herbst „ausreifen“, also verholzen und damit
frosthärter werden. Stickstoff würde die Pflanze
nur zu sehr zum Wachsen anregen. Deshalb
empfehlen wir z. B. die Verwendung von Patent-kali
(Kalimagnesia) oder Thomaskali.
Bei den Düngemitteln wird zwischen verschiede-nen
Darreichungsformen und Zusammensetzun-gen
unterschieden. Die Düngemittel können ein,
zwei oder auch mehrere Nährstoffe enthalten,
die sog. Volldünger. Sie gliedern sich in organi-sche
und anorganische (= mineralische) Dünger.