508 PFLANZ- UND PFLEGEHINWEISE
Pflanzen nehmen die Nährstoffe in mineralisier-ter
Form auf, so daß anorganische Dünger
schneller wirken. Organische Dünger müssen
von den Bodenlebewesen erst umgesetzt, d. h.
mineralisiert werden, damit sie pflanzenverfüg-bar
sind. Überwiegend wird der Dünger als Fest-stoffdünger
in Form von Pulver, Granulat o. ä.
gegeben.
Die Flüssigdüngung bietet sich an, wenn Sie eine
Düngung mit kurzfristigem Wirkzeitraum vor-nehmen
wollen. Als dritte Möglichkeit ist die
Blattdüngung zu nennen. Sie wird angewendet
z. B. bei Eisenmangelerscheinungen
der Blätter,
um ebenfalls eine rasche Wirkung zu erzielen. Im
allgemeinen sind diese Düngearten nicht nötig;
denn gut terminierte Düngung deckt alle Nähr-stoffbedürfnisse
ab.
8. Schnitt
Der Rosenschnitt ist eines der wichtigsten The-men.
Doch auch hierüber gehen die Meinungen
etwas auseinander, da einige Rosenfreunde auf
Geratewohl die Rosen mit „links“ schneiden,
andere die Sache eher pedantisch angehen. Im
allgemeinen ist der Rosenschnitt keine sehr
schwierige Sache; jedoch ist hier der Minuspunkt
die Rose: der Schnitt muß vorgenommen werden
und erfordert einen Arbeitseinsatz,
den man
angesichts der Schönheit und Freude, die die
Rose bereitet, gerne in Kauf nimmt.
Außer dem Pflanzschnitt unterscheidet man
noch zwischen 3 anderen Schnittzeitpunkten.
Frühjahrsschnitt: Dies ist generell der jährliche
Rückschnitt. Er wird je nach Witterung (Kälte)
Ende März/Anfang April nach dem Abhäufeln
vorgenommen.
Die Triebe werden bei Beet-, Edel- und Zwergro-sen
bis auf 3 „Augen“, bzw. Knospen (ca. 20-30
cm) zurückgesetzt. Beim Schneiden müssen Sie
darauf achten, daß die Schnittstelle richtig ange-setzt
ist, und zwar 5-10 mm über dem Auge,
leicht schräg. Die Schräge fällt zu der dem Auge
gegenüberliegenden Seite leicht ab.
Schneiden Sie zu dicht am Auge oder zu schräg,
so trocknet die Stelle aus und es erfolgt kein Aus-trieb.
Das Schneidewerkzeug, also die Schere,
soll scharf sein, damit die Triebe auch wirklich
abgeschnitten und nicht abgequetscht werden.
Einmalblühende Strauch- und Wildrosen werden
so gut wie gar nicht geschnitten, lediglich abge-storbene
Triebe werden entfernt. Strauch- und
Kletterrosen schneidet man i.d.R. ebenfalls nicht.
Bei ihnen werden nach einigen Jahren sehr alte
und trocken gewordene Triebe direkt an der
Basis entfernt. Lediglich bei einigen Sorten der
öfterblühenden Strauchrosen kann man einen
schärferen Rück- und Auslichtungsschnitt durch-führen.
Sommerschnitt: Nach dem 1. Flor sollen die
Rosen zu einem raschen Durchtrieb und damit
zur nächsten Blüte angeregt werden. Dazu dient
der Sommerschnitt. Geschnitten wird unter dem
Blütenstand und unter dem nächsten Blattansatz
eines voll entwickelten Blattes, da das Auge mit
der besten Durchtriebskraft in der Blattachsel
des 2. vollentwickelten Blattes sitzt. Ein voll ent-wickeltes
Blatt ist fünffach gefiedert.
Herbstschnitt: Diese Bezeichnung ist nicht ganz
berechtigt, da es sich nicht um einen Rückschnitt
im eigentlichen Sinn handelt. Es werden lediglich
die hohen Spitzen entfernt, um die Winterschutz-maßnahmen
besser durchführen zu können.
9. Pflanzenschutz
Am ehesten leiden Rosen unter tierischen Schäd-lingen
wie Blattläusen, Spinnmilben und Zika-den.
Bei den tierischen Schädlingen werden saugen-de
und beißende Schädlinge unterschieden. Die
saugenden Schädlinge stechen Blätter und Knos-pen
an und saugen dann den Pflanzensaft, wäh-rend
beißende Schädlinge sich Teile der Blätter
einverleiben. Bei den tierischen Schädlingen
braucht man erst bei auftretendem Befall an
Gegenmaßnahmen denken, wobei sich am
besten Spritzmittel (ungefährlich für Menschen
und Bienen) eignen. Um pilzlichen Befall, z. B.
Mehltau, Rosenrost und Sternrußtau, zu vermei-den,
ist eine vorbeugende Behandlung ange-bracht,
besonders gegen Sternrußtau, da er sich,
ist er erst einmal aufgetreten, schlecht bekämp-fen
läßt. Seit einiger Zeit verfügen wir auch über
sehr viele Pflanzenschutzmittel aus dem biolo-gisch-
organischen Bereich. Die Zusammenset-zung
dieser Mittel besteht aus Naturprodukten,
die zusätzlich auch die Widerstandsfähigkeit der
Pflanzen erhöhen soll. Dadurch kann in vielen
Fällen auf den Einsatz von chemischen Mitteln
verzichtet werden.
Zum Zweiten wird durch geeignete Sorten- und
Standortwahl dem Auftreten von Pflanzenkrank-heiten
wesentlich vorgebeugt. Lassen Sie sich
bitte im Bedarfsfall von unserem Fachpersonal
individuell beraten.
10. Winterschutz
Im allgemeinen sind die Rosen sehr winterhart,
in manchen Fällen empfiehlt es sich, daß Sie Ihre
Rosen mit einem schützenden „Wintermantel“
versehen, z. B. in freien oder sehr rauhen Lagen.
Kälte an sich ist nicht das Problem, sondern eher
austrocknende Winde und Sonnenstrahlen nach
einer kalten Winternacht.
Mit den Edel- und Beetrosen verfahren wir wie
beim Anhäufeln nach der Pflanzung. Sie werden
auch etwas zurückgeschnitten, siehe Herbstschnitt.
Strauch- und Kletterrosen sind dankbar
für eine Packung aus Fichten- oder Tannenreisig,