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Neumann Pflanzen_Der Katalog 2019

505 PFLANZ- UND PFLEGEHINWEISE Startdüngung Sie erfolgt am Besten mit Mehrnährstoffdüngern mit ausreichendem Stickstoffgehalt. Die Auf-wandmenge richtet sich nach dem Stammum-fang; je größer, desto mehr Dünger. Bei Früh-jahrspflanzung empfiehlt sich ein Langzeitdün-ger mit 3 – 6 Monaten Wirkdauer, bei Herbst-pflanzung sind 9 – 12 Monate angeraten. Wässerung Gleich nach der Pflanzung sollte durchdringend gewässert werden, um besseren Bodenschluss zu erreichen. Danach alle 14 Tage erneut gießen. Als Faustformel für die Gießmenge dient die Bal-lengröße, zB. 100 Liter Wasser bei 100 cm Ballen-durchmesser. Auch empfiehlt sich die Ausfor-mung eines Gießrandes. Baumverankerung Am besten hat sich der Dreibock mit Querriegeln bewährt. Die Pfähle sind vor dem Einsetzen des Baumes oder vor dem Verfüllen des Pflanzloches einzuschlagen. Sie sollten mindestens 30 – 40 cm tiefer als die Sohle des Pflanzloches sein. RHODODENRON Zur Erhaltung der Luftfeuchtigkeit können Sträu-cher und Bäume besonders in der Mittagssonne lichten Schatten spenden – oder auch Koniferen sicheren Windschutz bieten! Gleichzeitig stellen sie für alles Blühen eine wirkungsvolle Kulisse dar. Allerdings müssen solche Hintergrundgehöl-ze unbedingt Tiefwurzler sein, um nicht den flachwurzelnden Rhododendon zu stören, ihm Nahrung und Feuchtigkeit wegzunehmen. Sofern sie nicht als Windschutz dienen, sollten alle Großgehölze öfter ausgeastet werden, damit genügend Luftraum und Luftbewegung für den Rhododendron gewährleistet ist. Tief wurzelnde Bäume: Heimische Kiefern, Ginkgo, Akazien, Scheinbuche (Nothofagus), Goldregen, Baumha-sel, Amberbaum (Liquidambar), Tulpenbaum (Liriodendron), Eichen. Genauso bedachtsam wie mit der Wahl der Bäume sollte mit Bodendeckern umgegangen werden: nur erst ältere Rhododendron mit genü-gend Abstand unterpflanzen. Junge Rhododen-dren könnten durch raschwüchsige Bodendec-ker überwuchert werden und eingehen. Deshalb auch Vorsicht mit den in Schattenpartien sich rasch ausbreitenden Großfarnen, die genau wie Gräser dem Rhododendron zu viel Feuchtigkeit entziehen könnten. Rhododendren sind ausgesprochen gesellige Pflanzen, im Zusammenspiel mit passenden Begleitpflanzen bieten sich durch Kontrastwir-kung überraschende Gestaltungsmöglichkeiten. So z.B. wenn die Glöckchen des Enkianthus zier-lich im Windzug schweben. Weiß überstrahlen den Garten Cornus, Viburnum plicatum, wie auch Fothergilla. Bei der Pflanzung sollten stets größere Pflanzen in genügendem Abstand nach hinten gesetzt werden, die kleineren (auch nicht zu eng) nach vorn. Wenn in einigen Jahren dennoch zu große Enge entstehen sollte, kann im Vordergrund leichter eine Veränderung vorgenommen wer-den, während die größeren Pflanzen im Hinter-grund ungestört im dekorativen langgestreckten Großgebüsch zusammenwachsen. Wichtiger noch als das Zusammenspiel der Farben ist eine berechenbare Blühfolge, denn, unberufen „bei-ßen“ sich die Farben im Rhododendrongarten eigentlich nie. Pflanzung und Pflege sind längst nicht so auf-wendig, wie oft angenommen wird. Zunächst einmal: Rhododendron wachsen nicht im Moor, sondern die Wildarten stammen vielfach aus den Gebirgen, daher ja auch der deutsche Name ‘Alpenrose’. Die Bezeichnung „Moorbeetpflanze“ ist ein wenig irrig. Damit Rhododendron in Ihrem Garten gedeihen, müssen zwei Voraussetzun-gen erfüllt sein, die wirklich überall, auch in Ihrem Garten, zu schaffen sind: Beginnen wir mit der Luft: sie sollte ausreichend Feuchtigkeit enthalten. Nun, Wasser läßt sich überall beschaffen: Ideal wäre ein Gartenteich (den Sie schon haben, oder schon lange anlegen wollten), ein sprudelndes Wasserspiel oder ein munter murmelnder Quellstein, vielleicht auch nur die selbst gebastelte kleine Rinnsal-Anlage. Alle diese Möglichkeiten reichern die Luft mit Feuchtigkeit und den ganzen Garten mit ent-sprechender Kühle an, d.h. sie verbessern das Kleinklima. Der Boden der Pflanzstelle sollte kalkfrei, feuch-tigkeitshaltend, wasserdurchlässig, gut durchlüf-tet, d.h. locker, und insbesondere humos mit einem pH-Wert von 4,5-5,5 sein. All das ist zu erreichen, indem eine Pflanzgrube ausgehoben wird, die ca. 4x so groß ist und etwa doppelt so tief wie der Ballen. Alsdann wird ein Teil des Bodenaushubs zu 50-70% mit feuchtem Torf ver-mischt und wieder eingefüllt, nachdem auch Sohle und Wände des Pflanzlochs gehörig geloc-kert sind. In jedem Fall kann das Pflanzsubstrat stabilisiert werden durch kleinere und größere kalkfreie Steine. Sie halten die Wurzeln kühl, ver-bessern die Durchlüftung, Wasserhaltung und -führung. Die Ballen müssen dann gut feucht, mit der Erd-oberfläche abschließend, gepflanzt und sorg-fältig im Gießrand angegossen werden. Tiefer darf nicht gepflanzt wer-den, damit die Wurzeln nicht ersticken.


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