PFLANZ- UND PFLEGEHINWEISE
LAUBGEHÖLZE – NADELGEHÖLZE
1. Behandlung nach dem Transport
Alle Pflanzen sollten unmittelbar nach ihrer Ankunft am
Zielort abgeladen werden. Um Beschädigungen der Pflan-zen
an den Wurzeln oder den Stämmen zu vermeiden muß
sehr sorgfältig gearbeitet werden. Vor allem bei großen
Gehölzen sind die richtigen Hilfsmittel, wie z. B. Spießspin-nen
und Ballengurte sehr wichtig. Die Hilfsmittel gewährlei-sten
eine sichere und schonende Behandlung der Pflanzen.
2. Einschlagen
Ist eine sofortige Pflanzung der Gehölze nicht möglich,
müssen die Pflanzen eingeschlagen werden. Am besten ist
es, wenn der Einschlag schon vorbereitet ist. So können die
Pflanzen schnell und sicher vor dem Austrocknen geschützt
werden. Bevor die Ballen mit einem geeigneten Substrat
abgedeckt werden ist eine kräftige Bewässerung unbedingt
erforderlich. Die Bewässerung gilt natürlich auch für wur-zelnackte
Pflanzen. Ein zusätzlicher Schutz gegen die Ver-dunstung
durch die Sonne oder durch Wind ist zusätzlich
zu empfehlen.
Bunde sind zu öffnen.
3. Pflanzung
Bei der Pflanzung ist auf eine ausreichend große Pflanzgru-be
zu achten. Sie sollte etwa das 1,5 bis 2-fache der Bal-lengröße
umfassen. Der Boden wird schichtweise ausge-hoben
und getrennt voneinander gelagert. Die Boden-schichten
können dann später wieder in der richtigen Rei-henfolge
verfüllt werden. Bevor die Pflanze eingesetzt wird
muß die Sohle und die Wände des Pflanzloches aufgeloc-kert
werden. Damit wird der Pflanze das Anwachsen
zusätzlich erleichtert.
Sehr wichtig ist auch die richtige Pflanztiefe. Als Orientie-rungshilfe
dient die Pflanztiefe der Baumschule. Dabei ist
zu berücksichtigen, daß sich die Pflanze später noch etwas
setzt.
Während de Einpflanzens sollte der Boden häufiger vor-sichtig
angetreten und gewässert werden. Ballenleinen und
Drahtkörbe werden nicht entfernt. Sie zersetzen sich relativ
schnell. Es wird nur der Knoten des Ballenleins, bzw. der
Drahtkorb am Wurzelhals geöffnet.
4. Bewässerung
Für spätere Wassergaben ist ein Gießrand anzulegen. Er
gewährleistet, daß die Pflanze optimal mit Wasser versorgt
wird und die Verluste reduziert werden. In der Anwachspha-se
sind häufige und großzügige Wassergaben unverzicht-bar.
Doch auch während der Weiterentwicklung in den
ersten Jahren ist stets auf eine ausreichende Wasserversor-gung
zu achten.
5. Schnitt
Zur besseren Entwicklung und zur Förderung des Anwach-sens
werden die Pflanzen zurückgeschnitten, bzw. ausge-lichtet.
Bei wurzelnackten Pflanzen werden auch die Wur-zeln
nachgeschnitten. Auf scharfe Schnittwerkzeuge ist zu
achten.
6. Verankerungen
Größere Gehölze müssen zum Schutz vor Windeinflüssen
verankert werden. Dadurch wird verhindert, daß die Pflan-zen
schief anwachsen und die neu gebildeten, sehr feinen,
Wurzeln nicht zu sehr beschädigt werden. Ein bewährtes
Mittel zur Verankerung ist der Baumpfahl. Er sollte imprä-gniert
sein und in seiner Stabilität zum Gehölz passen. Die
Imprägnierung darf die Pflanze natürlich nicht schädigen.
Größere Pflanzen werden mit einem Doppelpfahl oder
einem Baumgerüst gesichert. Zur Befestigung der Pflanze
können Kokosfaserstricke oder Kunststoffsysteme verwen-det
werden. Einschnürungen durch die Befestigung müs-sen
wir vermeiden.
Torf vermischt und wieder eingefüllt, nachdem 478 PFLEGEHINWEISE
UND PFLANZ-auch Sohle 7. Verdunstungsschutz
Größere Bäume können auch über dem Stamm größere Men-gen
Wasser verlieren. Zum Schutz eignet sich Jutegewebe
oder Schilfrohrmatten. Ein weiterer Vorteil ist, daß sich das
Gefäßsystem nicht zu sehr erhitzt.
RHODODENDRON
Zur Erhaltung der Luftfeuchtigkeit können Sträucher und
Bäume besonders in der Mittagssonne lichten Schatten
spenden – oder auch Koniferen sicheren Windschutz bieten!
Gleichzeitig stellen sie für alles Blühen eine wirkungsvolle
Kulisse dar. Allerdings müssen solche Hintergrundgehölze
unbedingt Tiefwurzler sein, um nicht den flachwurzelnden
Rhododendon zu stören, ihm Nahrung und Feuchtigkeit weg-zunehmen.
Sofern sie nicht als Windschutz dienen, sollten alle
Großgehölze öfter ausgeastet werden, damit genügend Luft-raum
und Luftbewegung für den Rhododendron gewährleistet
ist. Tief wurzelnde Bäume: Heimische Kiefern, Ginkgo, Aka-zien,
Scheinbuche (Nothofagus), Goldregen, Baumhasel,
Amberbaum (Liquidambar), Tulpenbaum (Liriodendron),
Eichen.
Genauso bedachtsam wie mit der Wahl der Bäume sollte mit
Bodendeckern umgegangen werden: nur erst ältere Rhodo-dendron
mit genügend Abstand unterpflanzen. Junge Rhodo-dendren
könnten durch raschwüchsige Bodendecker überwu-chert
werden und eingehen. Deshalb auch Vorsicht mit den in
Schattenpartien sich rasch ausbreitenden Großfarnen, die
genau wie Gräser dem Rhododendron zu viel Feuchtigkeit
entziehen könnten.
Rhododendren sind ausgesprochen gesellige Pflanzen, im
Zusammenspiel mit passenden Begleitpflanzen bieten sich
durch Kontrastwirkung überraschende Gestaltungsmöglich-keiten.
So z.B. wenn die Glöckchen des Enkianthus zierlich im
Windzug schweben. Weiß überstrahlen den Garten Cornus,
Viburnum plicatum, wie auch Fothergilla.
Bei der Pflanzung sollten stets größere Pflanzen in genügen-dem
Abstand nach hinten gesetzt werden, die kleineren (auch
nicht zu eng) nach vorn.
Wenn in einigen Jahren dennoch zu große Enge entstehen
sollte, kann im Vordergrund leichter eine Veränderung vorge-nommen
werden, während die größeren Pflanzen im Hinter-grund
ungestört im dekorativen langgestreckten Großgebüsch
zusammenwachsen.
Wichtiger noch als das Zusammenspiel der Farben ist eine
berechenbare Blühfolge, denn, unberufen „beißen“ sich die
Farben im Rhododendrongarten eigentlich nie.
Pflanzung und Pflege sind längst nicht so aufwendig, wie oft
angenommen wird. Zunächst einmal: Rhododendron wachsen
nicht im Moor, sondern die Wildarten stammen vielfach aus
den Gebirgen, daher ja auch der deutsche Name ‘Alpenrose’.
Die Bezeichnung „Moorbeetpflanze“ ist ein wenig irrig. Damit
Rhododendron in Ihrem Garten gedeihen, müssen zwei Vor-aussetzungen
erfüllt sein, die wirklich überall, auch in Ihrem
Garten, zu schaffen sind:
Beginnen wir mit der Luft: sie sollte ausreichend Feuchtigkeit
enthalten. Nun, Wasser läßt sich überall beschaffen: Ideal wäre
ein Gartenteich (den Sie schon haben, oder schon lange anle-gen
wollten), ein sprudelndes Wasserspiel oder ein munter
murmelnder Quellstein, vielleicht auch nur die selbst gebastel-te
kleine Rinnsal-Anlage. Alle diese Möglichkeiten reichern die
Luft mit Feuchtigkeit und den ganzen Garten mit entsprechen-der
Kühle an, d.h. sie verbessern das Kleinklima.
Der Boden der Pflanzstelle sollte kalkfrei, feuchtigkeitshal-tend,
wasserdurchlässig, gut durchlüftet, d.h. locker, und ins-besondere
humos mit einem pH-Wert von 4,5-5,5 sein. All das
ist zu erreichen, indem eine Pflanzgrube ausgehoben wird, die
ca. 4x so groß ist und etwa doppelt so tief wie der Ballen.
Alsdann wird ein Teil des Bodenaushubs zu 50-70% mit feuch-tem