PFLANZ- UND PFLEGEHINWEISE
Bei halbschattiger und windgeschützter Lage erhöht sich die
Frosthärte um 4 bis 6 Grad.
Probleme können durch eine intensive winterliche Sonnenbe-strahlung
entstehen, indem sie tags auf die
Blattoberfläche mit 14 bis 18˚C einwirken kann und damit die
zum Schutz gegen die starken Nachtfröste hart eingerollten
Blätter auftaut. In solchem Extremfall könnte Abhilfe geschaf-fen
werden durch Schattierung etwa mit Fichtenreisig oder
engmaschigen Kunststoffgeweben, die zeltartig mit Bambus-stäben
besonders über junge Pflanzen gebracht werden kön-nen,
so daß auch Schneelasten nicht schaden.
ROSEN
1. Pflanzzeit
Ein sehr günstiger Termin zur Rosenpflanzung ist die Zeit ab
Mitte Oktober. Je früher die Pflanzen ab diesemTermin in die
Erde gelangen, desto besser, da sie dann noch vereinzelte
Faserwurzeln bilden.
Die Herbstpflanzung hat den Vorteil, daß die Rosen dann im
Frühjahr beim allgemeinen Erwachen der Natur von Anfang an
dabei sind.
In kalten, rauhen Lagen und bei allzu schweren Böden emp-fiehlt
sich eine Frühjahrspflanzung. Dank unserer modernen
Kühllagerung ist es aber auch ohne weiteres möglich, die
Rosen bis Mai, in einzelnen Fällen sogar bis Juli zu pflanzen.
Für alle übrigen Zeiten können auch Rosen aus dem Container
gepflanzt werden, sofern es die Witterung erlaubt.
2. Qualität
Unsere Pflanzen unterliegen bestimmten Quali-tätsanforderungen
und werden streng kontrol-liert.
Eine Rose der Güteklasse A
muß daher mindestens 3 Trie-be
aufweisen, von denen 2
aus der Veredlungsstelle ent-springen
müssen.
Die Rosen der Güteklasse B
sollen über mindestens 2 Triebe aus der
Veredlungsstelle verfügen.
3. Behandlung vor der Pflanzung
Wenn Sie die Rosen bei sich
zuhause haben, empfiehlt es sich,
sie gründlich zu wässern. Dazu
legt man sie am besten in ein Was-serbad,
möglichst für einige Stun-den.
Bei Frühjahrspflanzung dürfen es
auch 12 Stunden sein. Daher kön-nen
die Pflanzen auch ruhig über
Nacht im Wasser liegen.
Sollten Sie den Pflanzschnitt
selbst vornehmen, so werden die
Triebe bei Herbstpflanzung nur
leicht eingekürzt. Im Frühjahr wird
auf 15 bis 20 cm Höhe über Veredlungsstelle geschnitten.
Die Wurzeln werden ebenfalls eingekürzt, wobei gespaltene
und gequetschte Wurzelpartien abgeschnitten werden.
4. Pflanzung
Das Pflanzloch wird so tief ausgeho-ben,
daß die Pflanze mit der Vered-lungsstelle
5 cm unter der Erdoberflä-che
hineinpaßt. Als Breite des Loches
reicht in der Regel ein Spatenstich im
Quadrat. Beim Pflanzen werden die
und Wände des Pflanzlochs gehörig gelockert sind. In
jedem Fall kann das Pflanzsubstrat stabilisiert werden
durch kleinere und größere kalkfreie Steine. Sie halten die
Wurzeln kühl, verbessern die Durchlüftung, Wasserhaltung
und -führung.
Die Ballen müssen dann gut feucht, mit der Erdober-fläche
abschließend, gepflanzt und sorgfältig im Gieß-rand
angegossen werden. Tiefer darf nicht gepflanzt wer-den,
damit die Wur-zeln
nicht ersticken.
Bei extremen Böden
empfiehlt sich als
kostengünstig und
a r b e i t s s p a r e n d
anstelle einer Grube
eine Art Hochbeet
anzulegen. Das Pflanzsubstrat (dem auch Rindenmulch
von Nadelhölzern beigemischt werden kann) wird zwi-schen
luftig aufgeschichtetem Holz oder Steinen auf den
gut aufgelockerten, wasserabzugsfähigen Boden aufge-bracht.
Den flachwurzelnden Rhododendron erreicht so
kein kalkhaltiges Wasser aus dem Untergrund.
Rhododendron sind Flachwurzler und bilden kaum weit-reichende
Wurzeln. Deswegen sind vor allem für die groß-blumigen
Sorten regelmäßige Düngegaben, bemessen
nach Alter und Größe der Pflanzen, vorteilhaft. Neben den
empfehlenswerten organischen Düngern wie Hornspänen,
Hornmehl oder ähnlichem, können bei den bereits größe-ren
Exemplaren der Hybriden auch chloridarme Volldünger
oder Rhododendron-Spezialdünger verwandt werden.
1. Bei einer Grunddüngung im März/April kann man pro
Pflanze etwa 50-70 g/qm Hornspäne und dazu knapp
die doppelte Menge mineralischen Volldünger im
Abstand von 25 cm rund um den Stamm dünn unter
dem Blattwerk verteilen und leicht einkratzen.
2. Eine weitere Düngung zur Kräftigung des jungen
Durchtriebs ist nach der Blüte bis spätestens 2. Juni-hälfte
mit etwa insgesamt nur 70-100 g/qm anzuraten.
Sehr alte Pflanzen können etwa 25% mehr vertragen.
Alle kleinblumigen Rhododendron sollten jedoch grund-sätzlich
bis zur Hälfte erhalten, vorrangig organischen
Dünger.
Im Abstand von 2 bis 3 Jahren sind Rhododendron dank-bar
für eine leichte Streu angefeuchtetem Torfmulls, die
auch leicht eingekratzt werden kann. Sie sorgt dafür, daß
sich die Feuchtigkeit besser im Boden hält. Es kann auch
eine Mulchdecke aus Laub, besonders von Eichen, nütz-lich
sein.
Diese kleine Mühe zur regelmäßigen Bodenpflegelohnen
Rhododendron reichlich durch Ausbildung gesunden Blatt-grüns
und reiches Blühen.
Bei jungen Pflanzen sollte man außerdem nach der Blüte
die abwelkenden Blütenstände vorsichtig ausbrechen,
damit die Pflanze nicht durch Ausbildung von Samenstän-den
unnötig geschwächt wird und ungestört bereits im
Herbst zur Knospenbildung ansetzen kann.
Ausreichend Wässern, empfehlen wir besonders bei frei-stehenden
Pflanzen, während länger anhaltenden Trocken-perioden
und Temperaturen über 25˚C. Auf alle Fälle sollte
dann durchdringend gewässert werden, wenn junge Triebe
bereits morgens schlaffen.
Ist der Rhododendron gut ernährt, lohnt er die kleine Mühe
durch größere Frosthärte, und zugleich erweist er sich als
wiederstandsfähiger gegen evtl. Schädlinge.
Die Winterhärte ist in etwa auch abhängig vom Standort.
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