Rosen von einer Hand in die kleine Grube gehalten, die
andere Hand füllt die lockere Erde ein. Die Erde darf mit
etwas Torf gemischt sein.
Das ganze Pflanzloch wird mit Erde gefüllt und diese dann
mit der Hand fest gedrückt oder auch festgetreten. Dabei
entsteht eine kleine Mulde, die man mit Wasser füllen
kann, damit die Wurzeln eingeschlämmt werden. Bei genü-gend
lockerem Boden kann die Pflanze auch leicht gerüt-telt
werden, damit die Wurzeln gut mit der Erde in Kontakt
kommen und keine Hohlräume entstehen.
5. Anhäufeln
Zu guter Letzt wird die Erde so um die Pflanze herum
angehäufelt, daß nur noch die Triebe herausschauen.
Bei Herbstpflanzung wird als Winterschutz in jedem Fall
angehäufelt, im Frühjahr empfiehlt sich das Anhäufeln als
Schutz der Triebe vor Austrocknung. Im allgemeinen sollte
das Anhäufeln jährlich im Herbst wieder erfolgen.
Dazu nimmt man am besten die vorhandene Gartenerde,
die notfalls mit etwas Torf vermischt sein darf. Es empfiehlt
sich nicht, reinen Torf zu verwenden, da dieser einerseits
austrocknet und dem Pflanzengewebe Feuchtigkeit ent-zieht,
andererseits sich so voll Wasser saugt, so daß im
ungünstigsten Fall ein regelrechter Frostklumpen um die
Pflanze entsteht. Die Rosen können aber auch mit Fichten-zweigen
abgedeckt werden, soweit vorhanden.
Im Frühjahr, Ende März/Anfang April, wird wieder abge-häufelt.
Bei Frühjahrspflanzung entsprechend später, wenn
die ersten frischen Triebe zu sehen sind.
6. Wässern
Die Rosen haben tiefgehende Wurzeln und können sich so
im allgemeinen recht gut mit Wasser versorgen. Lediglich
im Sommer nach der Pflanzung und sonst nur bei Trocken-perioden
wird gewässert. Dabei sollte eher seltener und
dafür durchdringend als öfter und kurz gewässert werden.
Das Wasser bringt man am besten so zwischen den Pflan-zen
aus, daß der Wasserstrahl aus der Kanne oder dem
Schlauch niedrig über der Erdoberfläche austritt. Nasses
Laub in den Abendstunden bietet ideale Grundlage für
Pilz befall.
7. Düngung
Rosen haben spezielle Bedürfnisse hinsichtlich ihrer Nähr-stoffe.
In hohem Maße werden Stickstoff, Phosphorsäure
und Kalium gebraucht. Bei Kalzium und Magnesium sowie
den meisten Spurenelementen ist der Bedarf nicht so
hoch. Daher empfehlen sich spezielle Rosendünger, die in
ihrer Nährstoffzusammensetzung dem Bedarf der Rosen
entsprechen.
Die Frühjahrsdüngung wird vorgenommen, sobald die
ersten Blattknospen aufbrechen. Ausgebracht wird ein
mineralischer Volldünger, der aber chlorid arm sein sollte.
Der Dünger wird leicht eingearbeitet. Werden organisch-mineralische
Dünger verwendet, so empfiehlt sich eine
zeitige Ausbringung, da diese Dünger erst im Boden
umgesetzt werden müssen, bevor sie pflanzenverfügbar
werden. Sie dürfen auch nicht zu spät gegeben werden,
damit die Düngewirkung im Herbst nachläßt.
Eine Nachdüngung wird nach dem ersten Blütenflor im Juli
vorgenommen. Diese Düngegabe soll dem 2. Flor zugute
kommen, daher ist die Verwendung schnell wirkender
Dünger angebracht.
Bei der 2. Nachdüngung ist zu beachten, daß der Dünger kei-nen
Stickstoff mehr enthält. Dieser Düngetermin soll bewirken,
daß die Pflanzen im Herbst „ausreifen“, also verholzen und
damit frosthärter werden. Stickstoff würde die Pflanze nur zu
sehr zum Wachsen anregen. Deshalb empfehlen wir z. B. die
Verwendung von Patentkali (Kalimagnesia) oder Thomaskali.
Bei den Düngemitteln wird zwischen verschiedenen Darrei-chungsformen
und Zusammensetzungen unterschieden. Die
Düngemittel können ein, zwei oder auch mehrere Nährstoffe
enthalten, die sog. Volldünger. Sie gliedern sich in organische
und anorganische (= mineralische) Dünger. Pflanzen nehmen
die Nährstoffe in mineralisierter Form auf, so daß anorganische
Dünger schneller wirken. Organische Dünger müssen von den
Bodenlebewesen erst umgesetzt, d. h. mineralisiert werden,
damit sie pflanzenverfügbar sind. Überwiegend wird der Dün-ger
als Feststoffdünger in Form von Pulver, Granulat o. ä.
gegeben.
Die Flüssigdüngung bietet sich an, wenn Sie eine Düngung mit
kurzfristigem Wirkzeitraum vornehmen wollen. Als dritte Mög-lichkeit
ist die Blattdüngung zu nennen. Sie wird angewendet
z. B. bei Eisenmangel erscheinungen der Blätter, um ebenfalls
eine rasche Wirkung zu erzielen. Im allgemeinen sind diese
Düngearten nicht nötig; denn gut terminierte Düngung deckt
alle Nährstoffbedürfnisse ab.
8. Schnitt
Der Rosenschnitt ist eines der wichtigsten Themen. Doch auch
hierüber gehen die Meinungen etwas auseinander, da einige
Rosenfreunde auf Geratewohl die Rosen mit „links“ schnei-den,
andere die Sache eher pedantisch angehen. Im allgemei-nen
ist der Rosenschnitt keine sehr schwierige Sache; jedoch
ist hier der Minuspunkt die Rose: der Schnitt muß vorgenom-men
werden und erfordert einen Arbeits einsatz, den man
angesichts der Schönheit und Freude, die die Rose bereitet,
gerne in Kauf nimmt.
Außer dem Pflanzschnitt unterscheidet man noch zwischen 3
anderen Schnittzeitpunkten.
Frühjahrsschnitt: Dies ist generell der jährliche Rück-schnitt.
Er wird je nach Witterung (Kälte) Ende März/Anfang
April nach dem Abhäufeln vorgenommen. Die Triebe werden
bei Beet-, Edel- und Zwergrosen bis auf 3 „Augen“, bzw.
Knospen (ca. 20-30 cm) zurückgesetzt. Beim Schneiden müs-sen
Sie darauf achten, daß die Schnittstelle richtig angesetzt
ist, und zwar 5-10 mm über dem Auge, leicht schräg. Die
Schräge fällt zu der dem Auge gegenüberliegenden Seite
leicht ab.
Schneiden Sie zu dicht am Auge oder zu schräg, so trocknet
die Stelle aus und es erfolgt kein Austrieb.
Das Schneidewerkzeug, also die Schere, soll scharf sein,
damit die Triebe auch wirklich abgeschnitten und nicht abge-quetscht
werden.
Einmalblühende Strauch- und Wildrosen werden so gut wie
gar nicht geschnitten, lediglich abgestorbene Triebe werden
entfernt. Strauch- und Kletterrosen schneidet man i.d.R. eben-falls
nicht. Bei ihnen werden nach einigen Jahren sehr alte und
trocken gewordene Triebe direkt an der Basis entfernt. Ledig-lich
bei einigen Sorten der öfterblühenden Strauchrosen kann
man einen schärferen Rück- und Auslichtungsschnitt durch-führen.
Sommerschnitt: Nach dem 1. Flor sollen die Rosen zu
einem raschen Durchtrieb und damit zur nächsten Blüte ange-regt
werden. Dazu dient der Sommerschnitt. Geschnitten wird
unter dem Blütenstand und unter dem nächsten Blatt ansatz
eines voll entwickelten Blattes, da das Auge mit der besten
Durchtriebskraft in der Blattachsel des 2. vollentwickelten
Blattes sitzt. Ein voll entwickeltes Blatt ist fünffach gefiedert.
Herbstschnitt: Diese Bezeichnung ist nicht ganz berech-tigt,
da es sich nicht um einen Rückschnitt im eigentlichen
Sinn handelt. Es werden lediglich die hohen Spitzen entfernt,
um die Winterschutzmaßnahmen besser durchführen zu kön-nen.
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