42 Baumschulen Haage | Forstpflanzenkatalog
6 BauMartEn
iM KliMawanDEl
Durch die hohe Treibhausgasbelastung
ist unser Klima starken Änderungen un-terworfen.
Die Wissenschaft geht von
einer generellen Erwärmung und mehr
Klimaextremen aus. Hitze – und Dürre-perioden
sowie Unwetter, Stürme und
Überschwemmungen gehören bereits
gegenwärtig zu unserem Alltag, und
werden künftig das Leben unserer Kin-der
und Enkel verstärkt prägen.
Der Wald reagiert empfindlich auf die
Folgen des Klimawandels: Die meisten
Insektenarten profitieren von trockenen,
heißen Sommern und viel vorhanden-em
Brutmaterial durch Windwurf und
Schneebruch. Ein Beispiel wäre die
Massenvermehrung von Borkenkäfern
in Fichtenbeständen nach Sturmwurf,
oder in trockenen Hitzesommern.
Durch eine Erhöhung der Baumarten-vielfalt
bei der Begründung von
standortgerechten Mischbeständen
können Waldbesitzer die Stabilität
und Vitalität ihrer Wälder verbes-sern,
da struktur- und artenreiche
Mischwälder weniger anfällig für Stur-mwurf
oder Schädlingsbefall sind. Auf
mäßig wasserversorgten Standorten
können z.B. Douglasie, Traubeneiche,
Spitzahorn, Feldahorn, Mehlbeere,
Elsbeere, Feldulme, Kirsche, Winter-linde
sowie Edelkastanie und Nuss-bäume
vermehrt gepflanzt werden.
Bei der Förderung der Baumartenviel-falt
steht nicht im Vordergrund, ob eine
Baumart nun standortheimisch ist, da
sich ja durch die Veränderung der Kli-maverhältnisse
auch die standörtlichen
Bedingungen wandeln. Bedeutsam ist
vielmehr, dass die gewählten Bau-marten
mit den jetzigen und künftigen
Standortbedingungen wie z. B. Trock-enheit,
Hitze, Überschwemmung,
Stürme, Waldbrände etc. möglichst
gut zurecht kommen.
Daher ist es sinnvoll, einige (noch)
nicht-heimische Baumarten wie z.B.
Douglasie, große Küstentanne oder
Schwarznuss, mit ihren jeweiligen
Standortsansprüchen vorzustellen. Ge-meinsam
mit bewährten heimischen
Baumarten wie Tanne, Eiche oder Bu-che,
können diese Exoten – vorausge-setzt
die standörtlichen Gegebenheiten
passen – bei der Begründung „klimasta-biler“
Mischbestände nützlich sein.
Bei Fragen bzw. Interesse an Baumarten
für den Klimawandel, die nicht hier im
Katalog aufgeführt werden, freuen wir
uns auf Ihre Anfrage.