472 PFLANZ- UND PFLEGEHINWEISE
LAUBGEHÖLZE – NADELGEHÖLZE
1. Behandlung nach dem Transport
Alle Pflanzen sollten unmittelbar nach ihrer
Ankunft am Zielort abgeladen werden. Um
Beschädigungen der Pflanzen an den Wurzeln
oder den Stämmen zu vermeiden muß sehr sorg-fältig
gearbeitet werden. Vor allem bei großen
Gehölzen sind die richtigen Hilfsmittel, wie z. B.
Spießspinnen und Ballengurte sehr wichtig. Die
Hilfsmittel gewährleisten eine sichere und scho-nende
Behandlung der Pflanzen.
2. Einschlagen
Ist eine sofortige Pflanzung der Gehölze nicht
möglich, müssen die Pflanzen eingeschlagen
werden. Am besten ist es, wenn der Einschlag
schon vorbereitet ist. So können die Pflanzen
schnell und sicher vor dem Austrocknen
geschützt werden. Bevor die Ballen mit einem
geeigneten Substrat abgedeckt werden ist eine
kräftige Bewässerung unbedingt erforderlich.
Die Bewässerung gilt natürlich auch für wurzel-nackte
Pflanzen. Ein zusätzlicher Schutz gegen
die Verdunstung durch die Sonne oder durch
Wind ist zusätzlich zu empfehlen.
Bunde sind zu öffnen.
3. Pflanzung
Bei der Pflanzung ist auf eine ausreichend große
Pflanzgrube zu achten. Sie sollte etwa das 1,5 bis
2-fache der Ballengröße umfassen. Der Boden
wird schichtweise ausgehoben und getrennt
voneinander gelagert. Die Bodenschichten kön-nen
dann später wieder in der richtigen Reihen-folge
verfüllt werden. Bevor die Pflanze einge-setzt
wird muß die Sohle und die Wände des
Pflanzloches aufgelockert werden. Damit wird
der Pflanze das Anwachsen zusätzlich erleichtert.
Sehr wichtig ist auch die richtige Pflanztiefe. Als
Orientierungshilfe dient die Pflanztiefe der
Baumschule. Dabei ist zu berücksichtigen, daß
sich die Pflanze später noch etwas setzt.
Während de Einpflanzens sollte der Boden häufi-ger
vorsichtig angetreten und gewässert wer-den.
Ballenleinen und Drahtkörbe werden nicht
entfernt. Sie zersetzen sich relativ schnell. Es wird
nur der Knoten des Ballenleins, bzw. der Draht-korb
am Wurzelhals geöffnet.
4. Bewässerung
Für spätere Wassergaben ist ein Gießrand anzule-gen.
Er gewährleistet, daß die Pflanze optimal
mit Wasser versorgt wird und die Verluste redu-ziert
werden. In der Anwachsphase sind häufige
und großzügige Wassergaben unverzichtbar.
Doch auch während der Weiterentwicklung in
den ersten Jahren ist stets auf eine ausreichende
Wasserversorgung zu achten.
5. Schnitt
Zur besseren Entwicklung und zur Förderung des
Anwachsens werden die Pflanzen zurückgeschnit-ten,
bzw. ausgelichtet. Bei wurzelnackten Pflanzen
werden auch die Wurzeln nachgeschnitten. Auf
scharfe Schnittwerkzeuge ist zu achten.
6. Verankerungen
Größere Gehölze müssen zum Schutz vor Windein-flüssen
verankert werden. Dadurch wird verhindert,
daß die Pflanzen schief anwachsen und die neu
gebildeten, sehr feinen, Wurzeln nicht zu sehr
beschädigt werden. Ein bewährtes Mittel zur Veran-kerung
ist der Baumpfahl. Er sollte imprägniert sein
und in seiner Stabilität zum Gehölz passen. Die
Imprägnierung darf die Pflanze natürlich nicht schä-digen.
Größere Pflanzen werden mit einem Doppel-pfahl
oder einem Baumgerüst gesichert. Zur Befesti-gung
der Pflanze können Kokosfaserstricke oder
Kunststoffsysteme verwendet werden. Einschnürun-gen
durch die Befestigung müssen wir vermeiden.
7. Verdunstungsschutz
Größere Bäume können auch über dem Stamm grö-ßere
Mengen Wasser verlieren. Zum Schutz eignet
sich Jutegewebe oder Schilfrohrmatten. Ein weiterer
Vorteil ist, daß sich das Gefäßsystem nicht zu sehr
erhitzt.
RHODODENDRON
Zur Erhaltung der Luftfeuchtigkeit können Sträu-cher
und Bäume besonders in der Mittagssonne
lichten Schatten spenden – oder auch Koniferen
sicheren Windschutz bieten! Gleichzeitig stellen sie
für alles Blühen eine wirkungsvolle Kulisse dar. Aller-dings
müssen solche Hintergrundgehölze unbe-dingt
Tiefwurzler sein, um nicht den flachwurzeln-den
Rhododendon zu stören, ihm Nahrung und
Feuchtigkeit wegzunehmen. Sofern sie nicht als
Windschutz dienen, sollten alle Großgehölze öfter
ausgeastet werden, damit genügend Luftraum und
Luftbewegung für den Rhododendron gewährlei-stet
ist. Tief wurzelnde Bäume: Heimische Kiefern,
Ginkgo, Akazien, Scheinbuche (Nothofagus), Gold-regen,
Baumhasel, Amberbaum (Liquidambar), Tul-penbaum
(Liriodendron), Eichen.
Genauso bedachtsam wie mit der Wahl der Bäume
sollte mit Bodendeckern umgegangen werden: nur
erst ältere Rhododendron mit genügend Abstand
unterpflanzen. Junge Rhododendren könnten durch
raschwüchsige Bodendecker überwuchert werden
und eingehen. Deshalb auch Vorsicht mit den in
Schattenpartien sich rasch ausbreitenden Großfar-nen,
die genau wie Gräser dem Rhododendron zu
viel Feuchtigkeit entziehen könnten.