475 PFLANZ- UND PFLEGEHINWEISE
Dazu nimmt man am besten die vorhandene
Gartenerde, die notfalls mit etwas Torf vermischt
sein darf. Es empfiehlt sich nicht, reinen Torf zu
verwenden, da dieser einerseits austrocknet und
dem Pflanzengewebe Feuchtigkeit entzieht,
andererseits sich so voll Wasser saugt, so daß im
ungünstigsten Fall ein regelrechter Frostklum-pen
um die Pflanze entsteht. Die Rosen können
aber auch mit Fichtenzweigen abgedeckt wer-den,
soweit vorhanden.
Im Frühjahr, Ende März/Anfang April, wird wie-der
abgehäufelt. Bei Frühjahrspflanzung entspre-chend
später, wenn die ersten frischen Triebe zu
sehen sind.
6. Wässern
Die Rosen haben tiefgehende Wurzeln und kön-nen
sich so im allgemeinen recht gut mit Wasser
versorgen. Lediglich im Sommer nach der Pflan-zung
und sonst nur bei Trockenperioden wird
gewässert. Dabei sollte eher seltener und dafür
durchdringend als öfter und kurz gewässert wer-den.
Das Wasser bringt man am besten so zwi-schen
den Pflanzen aus, daß der Wasserstrahl aus
der Kanne oder dem Schlauch niedrig über der
Erdoberfläche austritt. Nasses Laub in den
Abendstunden bietet ideale Grundlage für Pilzbefall.
7. Düngung
Rosen haben spezielle Bedürfnisse hinsichtlich
ihrer Nährstoffe. In hohem Maße werden Stick-stoff,
Phosphorsäure und Kalium gebraucht. Bei
Kalzium und Magnesium sowie den meisten
Spurenelementen ist der Bedarf nicht so hoch.
Daher empfehlen sich spezielle Rosendünger, die
in ihrer Nährstoffzusammensetzung dem Bedarf
der Rosen entsprechen.
Die Frühjahrsdüngung wird vorgenommen,
sobald die ersten Blattknospen aufbrechen. Aus-gebracht
wird ein mineralischer Volldünger, der
aber chloridarm
sein sollte. Der Dünger wird
leicht eingearbeitet. Werden organisch-minerali-sche
Dünger verwendet, so empfiehlt sich eine
zeitige Ausbringung, da diese Dünger erst im
Boden umgesetzt werden müssen, bevor sie
pflanzenverfügbar werden. Sie dürfen auch nicht
zu spät gegeben werden, damit die Düngewir-kung
im Herbst nachläßt.
Eine Nachdüngung wird nach dem ersten Blüten-flor
im Juli vorgenommen. Diese Düngegabe soll
dem 2. Flor zugute kommen, daher ist die Verwen-dung
schnell wirkender Dünger angebracht.
Bei der 2. Nachdüngung ist zu beachten, daß der
Dünger keinen Stickstoff mehr enthält. Dieser Dün-getermin
soll bewirken, daß die Pflanzen im Herbst
„ausreifen“, also verholzen und damit frosthärter
werden. Stickstoff würde die Pflanze nur zu sehr
zum Wachsen anregen. Deshalb empfehlen wir z.
B. die Verwendung von Patentkali (Kalimagnesia)
oder Thomaskali.
Bei den Düngemitteln wird zwischen verschiede-nen
Darreichungsformen und Zusammensetzun-gen
unterschieden. Die Düngemittel können ein,
zwei oder auch mehrere Nährstoffe enthalten, die
sog. Volldünger. Sie gliedern sich in organische
und anorganische (= mineralische) Dünger. Pflan-zen
nehmen die Nährstoffe in mineralisierter Form
auf, so daß anorganische Dünger schneller wirken.
Organische Dünger müssen von den Bodenlebe-wesen
erst umgesetzt, d. h. mineralisiert werden,
damit sie pflanzenverfügbar sind. Überwiegend
wird der Dünger als Feststoffdünger in Form von
Pulver, Granulat o. ä. gegeben.
Die Flüssigdüngung bietet sich an, wenn Sie eine
Düngung mit kurzfristigem Wirkzeitraum vorneh-men
wollen. Als dritte Möglichkeit ist die Blattdün-gung
zu nennen. Sie wird angewendet z. B. bei
Eisenmangelerscheinungen
der Blätter, um eben-falls
eine rasche Wirkung zu erzielen. Im allgemei-nen
sind diese Düngearten nicht nötig; denn gut
terminierte Düngung deckt alle Nährstoffbedürf-nisse
ab.
8. Schnitt
Der Rosenschnitt ist eines der wichtigsten Themen.
Doch auch hierüber gehen die Meinungen etwas
auseinander, da einige Rosenfreunde auf Gerate-wohl
die Rosen mit „links“ schneiden, andere die
Sache eher pedantisch angehen. Im allgemeinen
ist der Rosenschnitt keine sehr schwierige Sache;
jedoch ist hier der Minuspunkt die Rose: der Schnitt
muß vorgenommen werden und erfordert einen
Arbeitseinsatz,
den man angesichts der Schönheit
und Freude, die die Rose bereitet, gerne in Kauf
nimmt.
Außer dem Pflanzschnitt unterscheidet man noch
zwischen 3 anderen Schnittzeitpunkten.
Frühjahrsschnitt: Dies ist generell der jährliche
Rückschnitt. Er wird je nach Witterung (Kälte) Ende
März/Anfang April nach dem Abhäufeln vorge-nommen.
Die Triebe werden bei Beet-, Edel- und Zwergrosen
bis auf 3 „Augen“, bzw. Knospen (ca. 20-30 cm)
zurückgesetzt. Beim Schneiden müssen Sie darauf
achten, daß die Schnittstelle richtig angesetzt ist,