473 PFLANZ- UND PFLEGEHINWEISE
kalkfreie Steine. Sie halten die Wurzeln kühl, verbes-sern
die Durchlüftung, Wasserhaltung und -führung.
Die Ballen müssen dann gut feucht, mit der Erd-oberfläche
abschließend, gepflanzt und sorgfältig
im Gießrand ange-gossen
werden. Tie-fer
darf nicht
gepflanzt werden,
damit die Wurzeln
nicht ersticken.
Bei extremen Böden empfiehlt sich als kostengün-stig
und arbeitssparend anstelle einer Grube eine
Art Hochbeet anzulegen. Das Pflanzsubstrat (dem
auch Rindenmulch von Nadelhölzern beigemischt
werden kann) wird zwischen luftig aufgeschichte-tem
Holz oder Steinen auf den gut aufgelockerten,
wasserabzugsfähigen Boden aufgebracht. Den
flachwurzelnden Rhododendron erreicht so kein
kalkhaltiges Wasser aus dem Untergrund.
Rhododendron sind Flachwurzler und bilden kaum
weitreichende Wurzeln. Deswegen sind vor allem
für die großblumigen Sorten regelmäßige Dünge-gaben,
bemessen nach Alter und Größe der Pflan-zen,
vorteilhaft. Neben den empfehlenswerten
organischen Düngern wie Hornspänen,
Hornmehl oder ähnlichem, können bei den bereits
größeren Exemplaren der Hybriden auch chloridar-me
Volldünger oder Rhododendron-Spezialdünger
verwandt werden.
1. Bei einer Grunddüngung im März/April kann man
pro Pflanze etwa 50-70 g/qm Hornspäne und
dazu knapp die doppelte Menge mineralischen
Volldünger im Abstand von 25 cm rund um den
Stamm dünn unter dem Blattwerk verteilen und
leicht einkratzen.
2. Eine weitere Düngung zur Kräftigung des jungen
Durchtriebs ist nach der Blüte bis spätestens 2.
Junihälfte mit etwa insgesamt nur 70-100 g/qm
anzuraten. Sehr alte Pflanzen können etwa 25%
mehr vertragen. Alle kleinblumigen Rhododen-dron
sollten jedoch grundsätzlich bis zur Hälfte
erhalten, vorrangig organischen Dünger.
Im Abstand von 2 bis 3 Jahren sind Rhododendron
dankbar für eine leichte Streu angefeuchtetem Torf-mulls,
die auch leicht eingekratzt werden kann. Sie
sorgt dafür, daß sich die Feuchtigkeit besser im
Boden hält. Es kann auch eine Mulchdecke aus Laub,
besonders von Eichen, nützlich sein.
Diese kleine Mühe zur regelmäßigen Bodenpflege-lohnen
Rhododendron reichlich durch Ausbildung
gesunden Blattgrüns und reiches Blühen.
Rhododendren sind ausgesprochen gesellige
Pflanzen, im Zusammenspiel mit passenden
Begleitpflanzen bieten sich durch Kontrastwir-kung
überraschende Gestaltungsmöglichkeiten.
So z.B. wenn die Glöckchen des Enkianthus zier-lich
im Windzug schweben. Weiß überstrahlen
den Garten Cornus, Viburnum plicatum, wie auch
Fothergilla.
Bei der Pflanzung sollten stets größere Pflanzen
in genügendem Abstand nach hinten gesetzt
werden, die kleineren (auch nicht zu eng) nach
vorn.
Wenn in einigen Jahren dennoch zu große Enge
entstehen sollte, kann im Vordergrund leichter
eine Veränderung vorgenommen werden, wäh-rend
die größeren Pflanzen im Hintergrund
ungestört im dekorativen langgestreckten Groß-gebüsch
zusammenwachsen.
Wichtiger noch als das Zusammenspiel der Far-ben
ist eine berechenbare Blühfolge, denn,
unberufen „beißen“ sich die Farben im Rhodo-dendrongarten
eigentlich nie.
Pflanzung und Pflege sind längst nicht so auf-wendig,
wie oft angenommen wird. Zunächst
einmal: Rhododendron wachsen nicht im Moor,
sondern die Wildarten stammen vielfach aus den
Gebirgen, daher ja auch der deutsche Name
‘Alpenrose’. Die Bezeichnung „Moorbeetpflanze“
ist ein wenig irrig. Damit Rhododendron in Ihrem
Garten gedeihen, müssen zwei Voraussetzun-gen
erfüllt sein, die wirklich überall, auch in
Ihrem Garten, zu schaffen sind:
Beginnen wir mit der Luft: sie sollte ausreichend
Feuchtigkeit enthalten. Nun, Wasser läßt sich
überall beschaffen: Ideal wäre ein Gartenteich
(den Sie schon haben, oder schon lange anlegen
wollten), ein sprudelndes Wasserspiel oder ein
munter murmelnder Quellstein, vielleicht auch
nur die selbst gebastelte kleine Rinnsal-Anlage.
Alle diese Möglichkeiten reichern die Luft mit
Feuchtigkeit und den ganzen Garten mit ent-sprechender
Kühle an, d.h. sie verbessern das
Kleinklima.
Der Boden der Pflanzstelle sollte kalkfrei, feuch-tigkeitshaltend,
wasserdurchlässig, gut durchlüf-tet,
d.h. locker, und insbesondere humos mit
einem pH-Wert von 4,5-5,5 sein. All das ist zu
erreichen, indem eine Pflanzgrube ausgehoben
wird, die ca. 4x so groß ist und etwa doppelt so
tief wie der Ballen. Alsdann wird ein Teil des
Bodenaushubs zu 50-70% mit feuchtem Torf ver-mischt
und wieder eingefüllt, nachdem auch
Sohle und Wände des Pflanzlochs gehörig geloc-kert
sind. In jedem Fall kann das Pflanzsubstrat
stabilisiert werden durch kleinere und größere